Was früher die Sommerfrische für Kaiserin Sissi und König Ludwig II. war, ist heute ein Urlaub mit Mehrwert für Körper und Geist: Heilwasser, Moor und Sole wussten die Royals von einst genauso zu schätzen, wie die prunkvolle Architektur und die mondäne Gesellschaft in den fünf bayerischen Staatsbädern. Dass die Atmosphäre und das Urlaubsangebot dort ganz besonders sind, zeigt die jüngste Auszeichnung der UNESCO: Bad Kissingen ist nun Weltkulturerbe und gehört wie das berühmte Vichy oder Bath zu den „Great Spa Towns of Europe“.
Bad Bocklet, Bad Kissingen, Bad Brückenau, Bad Steben und Bad Reichenhall: Wer hier urlaubt, erlebt ein Stück Weltgeschichte in Franken und Oberbayern – und stärkt sich mit Heilmitteln, deren Wirksamkeit international anerkannt ist. Heilwasser, Moor und Sole helfen bei chronischem Stress, Erschöpfungszuständen und der Prävention vor Burn-out, stärken das Immunsystem und die Resilienz. Damit uns auch schwierige Zeiten nicht umhauen.
Exklusiv und prächtig
Diese positiven Eigenschaften der Heilmittel war früher ausschließlich dem „Who is who“ des Hochadels vorbehalten. Für den standesgemäßen architektonischen Glanz und Gloria sorgten Hofbaumeister mit großen Namen wie Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner. Sie verwandelten die Orte vom späten 18. Jahrhundert bis in die Zeit des Jugendstils in mondäne Weltbäder – zu denen heute glücklicherweise jeder Gast Zutritt hat.
Italien? Nein, die fünf Staatsbäder in Bayern!
Großzügige Badehäuser, weitläufige Trink- und Wandelhallen, opulente Kurhäuser und kunstvolle Kurparks: die Baumeister der fünf bayerischen Staatsbäder gingen in die Vollen, um adäquate Urlaubsorte für den Adel zu schaffen, ohne dabei das eigentliche Kernstück der Heilbäder und Kurorte aus den Augen zu verlieren: die Heilmittel.
Ausgezeichnet und einzigartig
Im Welterbe Bad Kissingen trifft Bayern auf Indien: sieben Heilwasser-Quellen sorgen hier genauso wie Ayurveda für mentale und körperliche Gesundheit. Die Besonderheit in Bad Steben ist, dass hier das Heilwasser mit Radon oder Kohlensäure versetzt ist – beides besondere Zusatzstoffe, die die körpereigenen Selbstheilkräfte aktivieren, entzündungshemmend, blutdrucksenkend oder durchblutungsfördernd sind und einen harmonisierenden Einfluss auf die Psyche haben. Die Heilung aus der Natur kommt in Bad Bocklet aus dem Moor und der eisenhaltigen Heilwasserquelle, die in Bädern den Stoffwechsel anregt und als Trinkkur lebenswichtige Mineralien liefert. Bad Brückenau, das letzte der vier Staatsbäder in Franken, gilt als eines der ersten deutschen Heilbäder und trägt den Spitznamen „bayerisches Sanssouci“. Von dort aus wurde im 19. Jahrhundert das Heilwasser sogar durch ganz Bayern verschickt. In der Alpenstadt Bad Reichenhall, ganz im Süden des Freistaats, steht das größte Freiluftinhalatorium der Alpen und ein Soleheilstollen, in dem es auch im Sommer 12 Grad hat. Sole und Heilwasser sorgen für starke Atemwege, lindern Allergien und reduzieren Stress. Hier geht es buchstäblich bergauf mit der Gesundheit: Bad Reichenhall beheimatet die älteste Großkabinenseilbahn der Welt.
Besonders sind sie alle
Wer sich jetzt nicht entscheiden kann, muss sich nicht stressen: Egal in welchem der fünf Staatsbäder man Zeit in seine Gesundheit investiert, immer stärkt man sich ganzheitlich, beugt ernsteren Beschwerden vor oder lindert diese. Und das in schönster bayerischer Landschaft – und dem Zauber aus vergangenen Zeiten.