Das Stigma besteht, weil nicht genug Männer Bescheid wissen

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Rund um Viagra und Erektionsstörungen herrscht immer noch ein enormes Stigma. Allein schon die Tatsache, dass Erektionsstörungen von vielen immer noch „Impotenz“ genannt werden, zeigt wie groß das Problem ist. Das liegt vor allem daran, dass viele Männer nicht genug über Erektionsstörungen und Viagra oder andere „Potenzpillen“ wissen. Klären wir also auf und sprechen einige der häufigsten Fragen zu Erektionsstörungen und Viagra an!

Was sind Erektionsstörungen eigentlich?

Erektionsstörungen bedeutet, dass der Mann über einen Zeitraum zwischen drei und sechs Monaten keine Erektion bekommen oder aufrechterhalten kann, mit der er befriedigenden Geschlechtsverkehr haben kann. Das heißt also, nur weil es ein paar Mal nicht ganz so gut klappt, heißt das noch lange nicht, dass es schon Erektionsstörungen sind.

Lange wurde davon ausgegangen, dass Erektionsstörungen ein rein psychisches Problem sind. Das ist allerdings nicht der Fall. Im Körper des Mannes führen eine Vielzahl von biochemischen Prozessen zu einer Erektion. Die größte Fehlerquelle dabei ist, die Überproduktion von einem bestimmten Enzym (PDE-5), dass die Erektion erschlaffen lässt. Das kann oft durch einen ungesunden Lebensstil und Sportmangel ausgelöst werden. Mit Medikamenten wie Viagra, diese werden PDE-5-Hemmer genannt, wird die Produktion dieses Enzyms gehemmt und so eine Erektion ermöglicht.

Ursprünglich wurde Viagra entwickelt, um ein Medikament gegen Bluthochdruck zu finden. Der erektionsfördernde Effekt wurde nur durch Zufall in klinischen Studien entdeckt. Die entwickelnde Firma Pfizer hat die Forschung danach sehr schnell umgestellt und in kürzester Zeit damit begonnen, Viagra groß zu vermarkten. Der Erfolg war dementsprechend durchschlagend.

Führt Viagra direkt zu einer Erektion und andere wichtige Fragen?

Nein, Viagra führt nicht direkt zu einer Erektion. Der Mann muss sexuell stimuliert werden, damit der erektionsfördernde Effekt von Viagra eintritt. Das entscheidende Wort hier ist erektionsfördernd. Die Wirkung von Viagra setzt ungefähr nach einer halben Stunde ein, das kann allerdings von Mann zu Mann unterschiedlich sein, weswegen meist eine Einnahme ungefähr eine Stunde vor dem Sex geraten wird. Der Effekt nimmt nach etwa einer Stunde wieder ab. Es gibt allerdings andere Medikamente, wie etwa Cialis, das bis zu 36 Stunden wirken kann.

Viagra ist zwar für die meisten Menschen unbedenklich, allerdings gibt es einige Konterindikatoren, also individuelle Faktoren, die dazu führen, dass Viagra auf keinen Fall eingenommen werden sollte. Beispielsweise alle Männer, die gelichzeitig auch Nitrate nehmen, dürfen auf keinen Fall Viagra verwenden. Wegen dieser Faktoren ist es auch unerlässlich, die Behandlung mit einem Arzt zu besprechen. Außerdem kommt niemand ohne Rezept an Viagra, weswegen das Gespräch mit dem Arzt, das kann auch der Hausarzt sein, zwingend nötig ist.

Für junge Männer ist es übrigens auch unbedenklich Viagra einzunehmen. Zumindest 18 müssen die Patienten natürlich schon sein, aber da Erektionsprobleme auch bei jungen Männern auftreten können, werden auch hier oft erektionsfördernde Medikamente verschrieben.

Wo bekomme ich Viagra?

Als erstes musst du natürlich einen Arzt aufsuchen. Möglicherweise ist Viagra gar nicht die richtige Behandlung, oder ein anderes Medikament eignet sich besser zur Behandlung des Problems. Der Arzt wird dir ein Rezept geben, wenn die Behandlung mit Viagra die richtige für dich ist. Dann musst du nur noch zur Apotheke gehen.

Da das Stigma rund um Erektionsprobleme allerdings noch so groß ist, wollen viele Männer gar nicht zu ihrer lokalen Apotheke gehen. Auch dafür gibt es natürlich einfache Lösungen. Inzwischen gibt es zahlreiche Internet-Apotheken, bei denen du gegen Vorlage des Rezepts einfach Viagra bestellen kannst.

Was kann ich noch gegen Erektionsstörungen tun?

Der Arzt sollte in jedem Fall deine erste Anlaufstelle sein. Denn häufig sind es doch psychische Faktoren, die zu Erektionsproblemen führen. Der Arzt kann testen, ob es sich bei dir um physische Probleme handelt und dich andernfalls an einen Psychologen überweisen. Eine gesunde Ernährung, Entspannung und Sport helfen ebenfalls dabei, deine körperliche Gesundheit und die Funktionsfähigkeit aller wichtigen Körperfunktion zu unterstützen.

Besonders durch einen sowohl psychisch als auch physisch gesunden Lebensstil lassen sich viele Erektionsstörungen bereits verhindern bevor sie auftreten. Auch können Beziehungsprobleme zu Erektionsstörungen führen, wobei mit dem richtigen Partner schon viel getan ist.