Exquisite Geschenke, die man nur ungern auspackt.
Könnte es am einzigartigen Material liegen, das japanisches Origami berühmt gemacht hat? Das Washi- Papier ist das Herzstück einer uralten Kunstform, die von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde. Wörtlich übersetzt bedeutet es „das Papier des Friedens und der Harmonie“ und gilt als wahres Geschenk des Himmels. Die Technik, die auf einem Handwerk aus dem 7. Jahrhundert beruht, wurde aus China importiert und an die Fasern des kozo (Maulbeerbaum) angepasst. Durch bestimmte Handgriffe und Geduld wird die Rinde, aus der das Papier hergestellt wird, so geformt, dass ein alabasterfarbenes, durchsichtiges und glattes Washi entsteht. Nach mehrmaligem Eintauchen und Trocknen in der Sonne wird die Rinde geklopft, um sie geschmeidig zu machen, bevor sie in den Ofen kommt. Die so gewonnenen langen Streifen werden zu einem Brei püriert, der dann mit Wasser undSchleimstoff vermischt wird. Mit Hilfe eines Siebs verteilt der Handwerker die Papiermasse gleichmäßig, bevor er sie vorsichtig abzieht, um ein Blatt zu formen. Es wird sofort auf ein Holzbrett gelegt und in der Sonne getrocknet
Sobald das Papier gefertigt ist, muss es in Form gebracht werden. Die Muster von chiyogami (Papier der tausend Generationen) wurden erstmals in der Edo-Zeit mit historischen Bezügen entwickelt und sind von den Motiven der Kimonos inspiriert – wie z.B. geometrische Muster, Texte, Pflanzen, Schmetterlinge,Blumen oder Vögel. Die Wiederholung eines Motivs, ähnlich wie bei einem Monogramm, verleiht der Komposition ihren einzigartigen Charakter. Es heißt sogar, dass einige von ihnen bestimmten Bedeutungen haben: Das Leben findet seine Metapher in einem Vogel, dem Kranich; der Bambus steht für Flexibilität und Kiefernzweige symbolisieren Langlebigkeit.
Durch die Kunst des Siebdrucks und seinem Schablonensystem werden Motive von seltener Einzigartigkeit von Hand auf das Büttenpapier mit seiner hervorragenden Lichtbeständigkeit aufge- bracht. Die leuchtenden Farben sind so intensiv wie die Natur und verblassen nie. In der Palette desKünstlers können bis zu einem Dutzend Farbtöne verwendet werden – von Goldglanz bis zu Karminrot, bisweilen mit metallischen Nuancen.
Eine Fülle von Farben…
Ob mit Blumen, Monogrammen, texturierten Streifen oder besonders farbenfroh – die schönen Kunstwerke geben allen Produkten der Officine einen glanzvollen Rahmen. Die Falten werden in Mil- limeter genauer Präzision gelegt, so wie es die hohe französische Kunst der Gastlichkeit vorgibt. Mit dem gleichen Enthusiasmus, mit dem ein perfekt anzusehender Tisch gedeckt wird, setzt das Zusam- menspiel der Falten das Geschenkpapier in Szene, das seinerseits zur Bühne für das Geschenk selbst wird.
… Personalisierung in vielfältiger Weise
Die Officine legt großen Wert auf eine tadellose Präsentation ihrer Geschenke und den Wunsch, den Moment des Schenkens zu kultivieren. Die Etikette des Origata-Faltens ist eine universelle Sprache, die von einem Nachfahren des Shogun (Militärgouverneur Japans), speziell in unserem Auftrag, an uns in allen Würden weitergegeben wurde. Ob online über unsere Website oder an der Türschwelle zu unseren Boutiquen – unsere Assistent*innen in der Officine führen diesen zeremoniellen Akt des Schenkens mit den unterschiedlichen Origata-Faltungen aus. Diese uralte Technik wird seit langem angewandt, um Gedichte, Gegenstände, Münzen oder Briefe in den kaiserlichen Palästen des japa- nischen Archipels zu schützen und zu veredeln.
Im Buch „Das Reich der Zeichen“ räumt Roland Barthes Einzelkomponenten, die ebenso bedeu- tungsvoll sind wie das Objekt selbst, einen Ehrenplatz ein. Dieses tun wir auch.