Stroboskop-Blitze zucken über die Tanzfläche und verwandeln die tanzende Menge in ein bewegliches Gebirge. Es riecht nach Schweiss, verschütteteten Drinks und Parfüm. Eigentlich willst du weiter feiern, die Nacht kann noch nicht zu Ende sein, aber langsam meldet sich die Müdigkeit und deine innere Uhr tickt immer lauter, „Ab ins Bett!“ Doch plötzlich löst sich jemand aus der Dunkelheit, kommt im Zucken des Stroboskops näher und näher, du erkennst eine knallgelbe Tacchini-Cap, darunter ein Grinsen mit blitzend weissen Zähnen.Und plötzlich weisst du, dass diese Nacht doch noch kein Ende hat, denn selbst unter dem Dröhnen der Bässe verstehst du klar und deutlich die zwei Worte, die der Fremde dir zuraunt: „Shem Shem!“
Der Fremde ist natürlich kein Unbekannter, sondern Kronkel Dom, der auf seiner neuen Single „Nusret Abi“ dem gleichnamigen Koch und lebenden Meme, hier auch bekannt als Salt Bae, ein Denkmal setzt: Während Nusret durch seine „Salz-über-ein-Steak-streu“-Skills berühmt wurde, kann auch Kronkel Dom kunstvoll mit weissen Kristallen umgehen, nur halt… Ein bisschen anders:
Die clubtaugliche Produktion von Majin besticht durch Detailverliebtheit und dem Verschmelzen verschiedenster Sounds, Rap, Drum ’n‘ Bass und Techno laufen im Club, wenn Kronkel im Club auftaucht und in seinem unnachahmlichen Stakkato-Flow vom schönen Leben erzählt: Den Girls im Kleid von Coco Chanel, der Blick aus dem Fenster des Privatjets auf die schneebedeckten Berge und strahlend weissen Wolken und über „Shem Shem“, der Schnupfen, der die Mitglieder des JetSets oft plagt.
Der Dortmunder mit polnischen Wurzeln ist einen weiten Weg gegangen, Kindheit in Polen und dem Ruhrgebiet, erste Rap-Gehversuche, dann kleine Untergrund-Erfolge bis hin zu Hits wie „Nase voll“ und „Perignon“ und seine über Epic erschienenden EP „Cuzi Allo!?“. Umso mehr Spaß macht es, zuzusehen wie Kronkel die Früchte des Erfolg erntet und sich ordentlich gönnt, wie es heisst es so schön: Er freut sich wie ein Schneekönig!