Figur Lemur – „Stereoton“ + Exclusive Interview

 „Ich schrei fuck, denk mir fuck, was ist los mit mir? Fühl mich Stereoton.“ Figur Lemur fangen mit dem Track “Stereoton” das kollektive Gefühl dieses Jahres ein, in der Schwebe zu sein, nicht zu wissen wohin mit sich.

1. Hi, danke für eure Zeit, stellt euch doch einfach kurz selbst vor!

Wir sind Figur Lemur, aus Bochum, machen Pop-Rap, sind immer irgendwie auf der Suche nach was Besonderem in unseren Songs und wir sind Joscha, Basti, Jonas und Ben.

2. Gebt uns doch bitte ein Update – was gibts aktuell neues bei euch?

Ja, Tourdates ist schwierig. Wir hätten supergerne live gespielt dieses Jahr, aber – nö.

Dafür gibt’s umso mehr Singles. Wir haben gerade drei Singles rausgebracht, die ein bisschen zusammenfassen, wie das Jahr 2020 für uns gelaufen ist. Der neuste Song ist jetzt Stereoton, auf den wir ziemlich stolz sind, der die Ambivalenz zusammenfasst, was wir eigentlich gefühlt haben in diesem verrückten Jahr.

Und bei uns gibt es immer zu jeder Single ein Video, das ist auch ganz geil.

3. 5 Dinge die wir über euch als Künstler definitiv wissen müssen!

Punkt eins: Wir sind vier. Vier Nerds, auf jeden Fall und wir sind Gearsuchtis.

Punkt zwei: Wir sind ein ziemlich eingefahrenes Gefüge. Wir kennen uns wirklich schon urlange und mittlerweile, wenn wir im Studio sind, dann passieren z.B. so Sachen, dass wir nicht mehr wissen, wer welchen Song von uns geschrieben hat. Und das ist irgendwie cool: Dass wir so wie eine Maschine funktionieren und gemeinsam eine Sache fühlen. Passiert auch oft, dass wir in den Texten, die Ben schreibt uns irgendwie wiedererkennen können, obwohl wir die Dinge vielleicht gar nicht selber erlebt haben.

Punkt drei: Für uns ist live spielen das wichtigste am Band sein, wir verstehen uns als Liveband. Damit haben wir auch angefangen. Wir haben lange erst die Songs so geschrieben, dass wir sie live spielen können. Jeder Sound, den man auf der Bühne hört, der passiert auch wirklich in dem Moment auf der Bühne. Also wir drücken tausend Knöpfe, Sampler und Effekte und so entsteht unser Sound. Das hat sich jetzt ein bisschen umgedreht. Seit der Pandemie sitzen wir in erster Linie im Studio an unserem Debutalbum. Aber trotzdem: Wir machen das für die Bühne, das ist immer das Ziel.

Noch zwei Funfacts: Wir waren alle mal Schlagzeuger und wir kennen uns alle schon seit dem Kindergarten.

4. Welcher Fashion Style / Label beschreibt am besten eure Musik?

Auf jeden Fall irgendwas Second Hand mäßiges, also 80er Jahre-Style, weil das auch zu unserer Instrumentierung passt, Synthesizer etc. Aber irgendwie auf jeden Fall mit weirdem shit kombiniert. Also auch mit etwas zeitgenössischen, sodass da was ganz neues draus wird und nicht 80er Jahre bleibt, sondern moderner Pop-Rap mit Vintage Elementen.

5. Schlechte Angewohnheit?

Wir bestellen zu viel Kram, immer mehr Musikinstrumente und es hört nicht auf. Und Plugins. Und wehe wir fangen einmal an zu diskutieren, das hört dann auch nicht mehr auf.

6. Neben der Musik – noch andere Talente?

Innerhalb der Band ist es schon etwas besonderes, dass wir die Musikvideos immer in Gänze selber machen. Oder wir holen Leute bewusst dazu, mit denen wir das dann zusammen machen. Auch für andere Acts. Und es ist tatsächlich so, dass wir halt auch ein bisschen Streber sind, das bedeutet hier gibts auch krasse Studienabschlüsse innerhalb der Band, die wir dann aber nicht benutzen. Wir machen lieber Musik.

Aber ich glaube, was auch eine Eigenschaft von uns ist: Wir passen gut aufeinander auf, wir sind als Freunde sehr sensibel miteinander und hoffen das auch irgendwie nach außen zu tragen, dass wir lieber erstmal Leuten zuhören, bevor wir anfangen zu labern.

7. Auf der Bühne stehen fühlt sich an wie …!

Das ist sicherlich innerhalb der Band unterschiedlich. Wir haben aber einen common sense gefunden und das ist: Wenn es irgendjemandem aus der Band vor einer Show nicht so gut gehen sollte – sobald man auf der Bühne steht, geht’s einem – ganz plump – gut. Und auf der Bühne findet dann so eine krasse Reizüberflutung und ein Hormon-Silvester statt, dass wir da immer einer geile Zeit haben. Natürlich skaliert auf das was da passiert: Wie viele Leute vor der Bühne stehen, wie die Stimmung ist, wie viel Uhr es ist – aber immer: gut.

8. Must Have – and No-Go in deinem Kleiderschrank? Lieblingsbrand und Parfum?

Wir sind nicht so die Fashionistas… Aber tendenziell zu große Kleidung. Große Hoodies finden wir ganz cool. Und bunte Socken. Die sind ja schon fast wieder out aber wir tragen die weiter. Und wir haben uns auch über so ein paar Marken gedanken gemacht und wir stehen schon einfach darauf, darüber nachzudenken wo die Mode herkommt. Deswegen gerne sowas wie KnowledgeCotton Apparel, Armedangels, Vejas. Oder: Hier um die Ecke gibts einen Laden, die jetzt auch ein eigenes Label haben: ettics. Lohnt sich sehr das auszuchecken. Und Band-Merch tragen wir auch sehr gerne.

9. Eine Frage die du gern beantworten würdest aber in Interviews nie gestellt wurde?! + Antwort

Also: Es ist schon so, dass  v.a. dann Interviewfragen geil sind, die einem in dem Moment überraschen. Deswegen ist das ein bisschen schwer, da das jetzt auf eine Frage zu reduzieren, finden wir.

Aber tendenziell finden wir Interviews cool, wo Quatsch-Fragen gestellt werden. Und da haben wir uns ausgedacht welches Küchengerät wir wären, jeweils einzeln. (Aber die Gründe verraten wir nicht.) Und das sind:

Joscha: Mikrowelle

Jonas: French-Press

Ben: Macbook

Basti: Kaffeevollautomat

Und mit den Gedanken… Checkt unsere Single aus: Figur Lemur – Stereoton! Vielen Dank für das Interview, hat Spaß gemacht! Bleibt gesund.

Photo: (c)BenjaminWeu

Instagram: @figurlemur