BENZKO: EP & Video zu „Tanz im Brando“

Newcomer gibt es viele – aber die wenigsten haben, was es braucht, um wirklich durchzustarten. Was das angeht, muss Benzko sich keine Sorgen machen. Der 21-jährige Berliner mit Zahnlücke und Rasta ist Dank seinen Freestyles Dauergast in Triller- und Instagram-Feeds, aber bringt mit seinem Squad genauso auch die ABOVEGROWND-Booth zum Beben. Einen frisch unterzeichneten Deal bei Four Music in der Tasche, beweist der 1,93-Hühne jetzt, dass er auch die Songs zu seinem Status hat.

Geboren wird Benzko als Sohn ghanaischer Eltern 1999 im Berliner Wedding, ehe er seine ersten Jahre in Reinickendorf verbringt. Eine Gegend, die so Berlin ist, wie es nur geht: Ein multikultureller Schmelztiegel, an dem die unterschiedlichsten Menschen zusammenkommen. Einer von ihnen ist Benzko. „Ich war schon als kleines Kind sehr stürmisch“, erzählt Benzko. Er randaliert im Klassenraum und fliegt immer wieder aus dem Unterricht. Irgendwann kommen andere Dummheiten dazu. „Kleinkrimineller Kram“, wie er selbst sagt. Er ist nicht stolz darauf. Ganz anders als auf den Umstand, dass er nicht weiter abrutscht

Denn 2012 zieht die Familie ins Märkische Viertel – und Benzkofindet wieder in die Spur. Er wechselt den Freundeskreis und fokussiert sich auf das, was wirklich wichtig ist. Statt in der Schule Ärger zu machen, schafft er es auf das Gymnasium, macht sein Abitur und entdeckt parallel den Basketball für sich – erst auf einem Sportinternat in Bremen, dann als Spieler der Bremerhaven Eisbären in der zweiten Bundesliga. Trotz Aussichten auf eine Profikarriere entscheidet Benzko sich dazu, das Jersey an den Nagel zu hängen und stattdessen für ein Studium einzuschreiben.

Aber ganz ohne Leidenschaft geht es dann doch nicht. Denn in all den Jahren ist da immer auch die Musik gewesen. „Ich bin mit Musik aufgewachsen. Meine Eltern haben viel Reggae von Bob Marley oder Peter Tosh gehört“, erinnert sich Benzko. „Bei meinen älteren Geschwistern lief Rap und R&B von 50 Cent, Ja Rule oder Destinys Child.“ Und sein großer Bruder tanzt: HipHop und Krumping. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Benzko selbst mit Breakdance beginnt. „Rap und Rhythmus waren für mich von Anfang an eine Einheit. Es war nicht nur wichtig, dass man sich zum Takt, sondern auch zum Flow bewegt hat.“

Als Anfang der Zehner-Jahre eine neue Generation an Straßen- und Gangsterrap an den Start kommt, ist Benzko sofort Feuer und Flamme und freestyled wo und wann er kann: Beim Rumhängen auf dem Ku’Damm genauso wie per Sprachnachricht in WhatsApp-Chats, um seine  Mitschüler zu nerven. Ein wichtiger Faktor ist immer die Energie wie er sie bei Grime-Rapper Stormzy und dem kompromisslosen Drill-Sound von Chief Keef aus Chicago verspürt.

Benzko catcht den Vibe und lädt ab jetzt er immer wieder kurze Videos auf seinem Instagram-Profil hoch – ein Verse hier, ein spontaner Vierzeiler da. Aus spontanen Freestyles werden echte Studio-Sessions, aus kurzen Clips richtige Musikvideos, aus Spaß wird Ernst und mit einem Mal ist diese Sache, die immer nur ein Hobby war, der Grund aus dem Benzko seinen ersten Deal unterschreibt. „Ich meine das mit der Musik ernst und will, dass die Leute spüren, wie viel Hingabe ich in die Sache stecke.“ Und wer die Songs des Berliners hört, der merkt sofort, dass das keine hohle Phrase ist.